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Aktuelles
 

Rede Betriebsversammlung 20.03.23 Sven Vaith

Guten Tag ich bin Sven Vaith und arbeite noch in Halle 1 an der EQC Hinterachsmontage. 

Vor ca. 4 Jahren wurden viele Kolleg*Innen in die Halle 1 zur Vorderantrieb - und Hinterachsbandmontage für den EQC gelockt, da die E-Achsmontagen die Zukunft seien. 

 Alle Verantwortlichen gaben sich hellauf begeistert. Selbst der Hamburger Bürgermeister und das Fernsehen waren da. 

„Unser“ damaliger Standortverantwortlicher Herr Reif konnte dabei denen alles Stolz erklären, obwohl er vorher noch nie in der Abteilung gesehen wurde.

Ein Gruppenfoto fürs Intranet, von den Kolleginnen und Kollegen, wurde aufgenommen, um Werbung für die großartige neue Abteilung zu machen. 

Jetzt soll diese Zukunft schon wieder vorbei sein. 

Ab Ende Mai läuft die Produktion bei uns aus. 

 Die Kolleg*Innen sollen sich in neue Bereiche umsehen und bewerben. Dazu haben wir alle Termine für die Zukunftstage diese Woche bekommen, wo uns dann neue Zukunftsproduktionsbereiche vorgestellt werden. 

Wir sind schon sehr gespannt darauf. Lange genug hat es ja gedauert, nach den vollmundigen Ankündigungen auf der Oktober 2022 Betriebsversammlung, wie viel tolle Arbeit doch zu uns kommen soll, ohne dann konkrete Produkte zu benennen.

 

Gesamtgesellschaftlich und daher auch bei Mercedes wird voll auf Elektromobilität gesetzt. Deshalb haben wir auch weitere Produktionslinien dieser Richtung bei uns um Werk. 

Vermutlich aber stellt die Elektromobilität nur eine Brückentechnologie dar. Die wenigsten Wissenschaftler sind der Meinung, dass private Elektromobilität umweltfreundlich ist. 

Die Mehrheit von ihnen ist zu der Erkenntnis gekommen, dass der Bau der Batterien und der Aufbau der Infrastruktur so viel CO2 freisetzt, dass es eine ökologische Katastrophe ist. 

Die Produktion der Elektroautos und die Akku Herstellung benötigt unglaublich viel Energie. Für den Abbau von Lithium, welches für die Akku Herstellung benötigt wird, werden jetzt schon ganze Landschaften zerstört. 

Aber wie decken wir diesen enormen Energiebedarf, der für die Batteriefertigung, sowie später für Millionen von E _ Autos und E – LKW benötigt wird? Aus den Kohlekraftwerken die noch fast 20 Jahre laufen sollen? 

Na super, da haben wir richtig was gewonnen in Punkto CO2 Bilanz. 

Wir stehen nicht nur vor einem Klimawandel, sondern einer internationalen Umweltkatastrophe. Die Auswirkungen konnten alle nicht nur beim Hochwasser im Ahrtal und in Bangladesch sehen, sondern auch am Zustand unserer Wälder mit vertrocknenden Bäumen im Sommer. 

Also unterschiedliche Klimaextreme.

 Das Elektroauto und der E – LKW sind keine Lösung unserer Probleme, sondern eine Sackgasse. Warum ist man hier nicht Technologie offener? 

Könnte nicht vielleicht doch Verbrenner mit verflüssigtem Wasserstoff auch eine Alternative sein? 

Wir brauchen bei Mercedes eher Produkte für den öffentlichen Nahverkehr, denn dieser muss künftig staatlich, mit Steuergeldern, gefördert und ausgebaut werden, statt Elektromobilität zu fördern. Güter müssen auf die Schiene und der Handel muss regionaler werden. Das ist eine Gesamtgesellschaftliche Aufgabe. 

Elektromobilität suggeriert das wir mit dem Individualverkehr so weiter machen können wie bisher. 

Wir brauchen vor allem ein radikaleres Umdenken als gegenwärtig noch gesellschaftlich diskutiert wird, damit wir unseren Kindern einen Lebenswerten Planeten hinterlassen können.

Erst dann würden wir Zukunft bauen.

Vor diesen Notwendigkeiten die Augen zu verschließen, bringt uns keine Zukunftsperspektive.

 Ich danke für eure Aufmerksamkeit